Charme, Anmut, ausdrucksvoll: Franzi Ferstl als Nixe, die jedem Wellengang gewachsen ist. Choreografie und Handschrift: Ulrike von Gravert-May. fotos: herold
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Charme, Anmut, ausdrucksvoll: Franzi Ferstl als Nixe, die jedem Wellengang gewachsen ist. Choreografie und Handschrift: Ulrike von Gravert-May. fotos: herold

Hohe Wellen und verführerische Meerjungfrauen

Peiting - Das Tanzstudio „dance & more“ entführte das Publikum an zwei Abenden in eine Welt unter Wasser:

Der raue Ozean ist aufgewühlt. Hohe Wellen, so weit das Auge reicht. Doch in der Tiefe herrscht Stille. In diese Tiefen des Meeres hat das Tanzstudio „dance & more“ sein Publikum entführt. Mit seinem Programm „dance & sing“ konnten die Akteure beweisen, wie breit gefächert das Angebot des Tanzstudios ist. An zwei Abenden bekamen die Gäste im Peitinger Bergwerk eine Kombination aus Tanz, Gesang und einem ausgefallenen Menue serviert.

Den festen Boden der Erde einmal verlassen. Dorthin gehen, wo sich Stille mit faszinierenden und bunt schillernden Geschöpfen ein Stelldichein geben. Abtauchen in die schier unendliche Tiefe des Ozeans. Das waren die Gedanken von Tanzlehrer Roland Hey bei der Planung und Gestaltung für das Programm. Er hat die Bühne für sein Tanzprogramm in der Welt der Fische, Seesternchen und verführerischen Nixen aufgebaut.

Man kennt sie aus Urlaubsreisen. Muscheln und Seesterne. Auf der Bühne schlüpfen die Kleinsten der Tanzschule in diese Rolle. Anmut gepaart mit der kindlichen Unbeholfenheit. Sie greifen nach Kugelfischen, die Spielpartner im Kindergarten der Weltmeere. Die Kombination aus Schwarzlicht und Farbenspiel lässt die Besucher in die Tiefe abtauchen, ganz ohne nass zu werden. Luftblasen steigen auf. Sehr zur Freude der vier kleinen Frösche, die ihren gewohnten Tümpel für kurze Zeit verlassen haben. Bisher hat niemand gewusst, dass Frösche auch Radschlagen können. Das Geheimnis wird gelüftet, „under the sea“ ist eben alles möglich.

Da sitzt sie, alleine auf einem Felsen. Eine Muschel als Fächer in der Hand haltend, die Schwanzflosse im Takt karibischer Musik schlagend. Samira betört durch ihren Gesang.

Roland Hey hat auch seine Jazz-Kids in die Meerestiefen gelockt. Bewegungen des Vogelflugs, abtauchen im senkrechten Sturz, der Beute keine Chance lassen. Der Kampf ums Überleben.

Das Bühnenbild für die nächste Gruppe außergewöhnlich. Acht junge Damen und vier lange weiße Tücher verkörpern den Wellengang. Kaltblau-weiß das Farbenspiel, die Bewegungen im Zeitlupentempo. Dazwischen Solotänzerin Franzi Ferstl. Spätestens jetzt erkennt man auch die Handschrift der Choreografin: Ulrike von Grawert May. Sozusagen eine Altmeisterin, aber absolut jung geblieben. Ihre Handschrift unverwechselbar.

Auch bei dem nächsten Stück drückt sie ihren Stempel auf. Irrlichter. Geheimnisvoll, voller Legenden. Sie wollen vom Weg ablenken, in den Abgrund locken. Es gelingt nicht, wie in jedem Märchen siegt das Gute.

„Was, wenn man zurück an den Anfang vom Ende geht?“, fragt sich Roland Hey. Er schickt eine Seelenfängerin in die Tiefe des Meeres, wo nur Wellen und Meerjungfrauen zuhause sind. Dort in der Stille, wo die Wurzeln unserer Gefühle liegen. Auch dort sehnt man sich nach dem, was wir nicht haben. Um Beine zu bekommen, gibt man seine Seele her. Am Ende besinnt man sich und nimmt die Flossen zurück.

Die Wurzeln der „Meeresalgen“ liegen etwas höher. Auf der Erde würden sie „Cheerleader“ heißen. Damit hat eigentlich alles angefangen, als Bella Beckert diese Truppe 2013 aufgebaut hat. Jetzt sind die Mädels eine verschworene Truppe, um bei Sportveranstaltungen so richtig anzufeuern.

Finale. Roland Hey ist mit in die Tiefe abgetaucht. Er setzt die sechs jungen Damen nicht alleine den Gefahren des Meeres aus. Dort treffen sie auf alle, die an der Veranstaltung mitgewirkt haben. Ein Muschel- und Seesternchenfest beendet die Veranstaltung. Der einzige, der dazu seinen trockenen Platz nicht verlassen hat, ist Special Guest Charly Walter. Er führte durch das Programm, verfeinerte die Speisefolgen von Manfred Barnsteiner mit seinem Gesang. Über dem Wasser, wohlgemerkt.

hh